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23. April 2016 6 23 /04 /April /2016 12:00

In Hongkong macht derzeit ein Film Furore, in dem die Frage gestellt und behandelt wird, wie die Stadt in 10 Jahren aussieht. Fünf junge Regisseure haben sich an diesem Filmprojekt beteiligt. Nur 50.000 Euro hat der Film gekostet und offensichtlich den Nerv der Stadt getroffen. Wie geht es weiter mit und in dieser Stadt? Der Episodenfilm greift die Ängste und Sorgen der Menschen auf. Nun hat der Film bei den Hong-Kong-Film-Awards den Hauptpreis für den besten Film gewonnen. Die Auszeichnung gilt als wichtigster Filmpreis Asiens. Einer der fünf Regisseure des Films, Chow Kwun-Wai, sagte laut tagesschau.de bei der Preisverleihung: "'Ten Years' beschreibt die Ängste der Hongkonger. Ich glaube aber auch, dass der Film den Bewohnern und uns die Chance gegeben hat zu zeigen, dass wir furchtlos sind." Die Filmindustrie habe “Ten Years” mit dem Preis für den besten Film ausgezeichnet und damit Haltung bewiesen. "Das hat mich am meisten berührt." Das Besondere an dem Film ist wohl auch, dass ein Zeitraum ausgewählt wurde, der den Menschen realistisch erscheinen muss. Wer nicht unheilbar krank oder jenseits der 90 ist, wird denken, 10 Jahre, das erlebe ich noch. 10 Jahre ist aber auch ein Zeithorizont, der deutlich über den Rand der Tagespolitik hinausweist. Ein solcher Film ist das Gegenmodell zur Twitter-Nachricht

Die Idee ließe sich auch bei uns vielleicht am besten lokal umsetzen. Wie wird unsere Stadt in 10 Jahren aussehen? Wie soll sie aussehen? Wie wird unsere Innenstadt aussehen? Wo werden wir arbeiten? Wie werden wir wohnen? Warum wird es sich lohnen, in dieser Stadt zu leben? Angesichts einer weitgehend theorie- und visionslosen Politik wäre das vielleicht eine Chance, eine neue Debatte auf lokaler Ebene anzustoßen, die nicht in erster Linie auf schnelle und vermeintlich humorvolle Effekte abzielt. Gelungene kommunale Projekte könnten dann vielleicht auch Vorbild für andere Politikebenen sein.

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